Liebevolle Kleinigkeiten sorgen immer wieder für Begeisterungsstürme bei Konsoleros. Top Spin3 strotzt vor solchen Aha-Effekten und ist deshalb ein absolutes Topgame geworden. Natürlich ist auch die Spielbarkeit hervorragend, wenngleich sich die Tenniscracks etwas schwerer zu tollen Schlägen bewegen lassen, wie beim Arcadelastigeren Konkurrent Virtua Tennis. Doch zurück zu den Kleinigkeiten, die so massiv auftreten, dass es schon große Kaliber sind. Während sich jeder Zocker bei Fifa08 wieder einmal über platte und pixelige Zuschauer ärgern musste, ist jeder Fan in Top Spin dreidimensional, zudem bewegen sich viele Zuschauer auf viele verschiedene Arten. Beklatscht die heiße Blondine einen Mega-Return, schüttelt ihr Nebenmann ungläubig den Kopf. Doch damit nicht genug. Im Verlaufe eines Spiels beginnen die Pixel-Helden zu schwitzen. Der Tennisdress bekommt unschöne Flecken, auch das Gesicht rötet sich bedrohlich, je höher der Puls ist. Hat man einen Spieler mit einer Stehhaarfrisur gewählt, fällt dessen Frisur im Laufe eines heißen Matches in sich zusammen – ganz großartig. Spielerisch gibt es nix zu motzen – mit Boris Becker, Björn Borg und Monica Seles sind neben den aktuellen Stars der Szene (etwa Roger Federer) auch drei echte Legenden an Bord. Der übliche Karrieremodus fehlt auch nicht, genauso wie der Gang ins virtuelle Einkaufszentrum, wo man seinen Tennisspieler mit allerlei modischen Accessoires ausstatten kann. Die Grafik ist atemberaubend, lediglich die Soundkulisse der Fans wiederholt sich manchmal etwas. Volle Punktzahl und ein Wunsch: Nächstes Mal bitte unbedingt John McEnroe ins Spiel einbauen!!!
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.