Hurra, sie ist wieder da: Nach dem großen Erfolg von "Das oblatendünnen Eis des halben Zweidrittelwissens" wirft die immer noch Fernseharbeitlose (ein Status, mit dem sie zu oft kokettiert) Sarah Kuttner die Fortsetzung ihrer Kolumnen aus der Süddeutschen Zeitung mit dem schönen Namen "Die anstregende Daueranwesenheit der Gegenwart" (Fischer Taschenbuchverlag) auf den Buchmarkt. Wieder zögert Sarah nicht, Fragen zu beantworten, die man sich bis eben noch gar nicht gestellt hat. "Ist zum Beispiel Christian Wulff wirklich der sympathischere Politiker als Bruno, der Problembär?" Wieder hat Frau Kuttner absolut nichts zu sagen, doch sie tut es dermaßen charmant und witzig, dass man ihr es nicht übel nimmt. Im Gegenteil: Als Leser hat man sogar viel Spaß mit dem Buch. Lediglich der oft zu gleiche Aufbau nervt manchmal und das Hinführen zu Pointen und Runnings Gags sind häufig etwas sperrig. Wenn man das Buch als das nimmt, was es ist, nämlich leichte Unterhaltung, steht dem Genuss der Nonsensantworten nichts mehr im Wege. Völlig genial ist übrigens , dass Sarah es sich traut, eine negative Kritik auf der Rückseite ihres Buches abzudrucken. Klasse!
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.