Sänger Tony Martin ist zwischen Ozzy und Dio eine Art Musikalisches Bindeglied bei Black Sabbath und veredelte zwischenzeitlich einige Scheiben der bald in Urbesetzung reformierten Altrocker. Mittlerweile hat er einiges an Sessionarbeit auf dem Buckel. Immer wieder zieht es ihn für seine Scheiben zu Gitarrist Dario Mollo. “The third Cage” ist die, natürlich, dritte Zusammenarbeit der beiden und eine der besten. Irgendwo zwischen erdigen Black Sabbath-Klängen und moderneren Powermetalsounds bewegen sich die zehn Kompositionen der beiden Recken. Martin singt zwischen grandios und göttlich und beweist, dass er beileibe mehr als eine Randnotiz in der Sabbath-Geschichte war und ist. Dario Mollos Gitarrenarbeit zu loben ist angesichts seiner Reputation ebenfalls überflüssig, dass das infernalische Duo dieses Mal aber auch einige wirklich aufsehenerregende Songs auf die Kette bekommen haben, weiß zu überzeugen und zu begeistern. Allen voran stehen da das etwas an die besten Axel Rudi Pell-Tracks erinnernde “Cirque du Freak”, das Dio durchschimmern lassende “Wardance” und der fette Opener “Wicked World”. Gegen Ende streckt sich die CD etwas und ein Song wie “Can’t Stay here” mit seinem metalfunkigen Mittelteil sollte Tony Martin doch lieber Glenn Hughes überlassen. Ansonsten: ein Werk deutlich über dem Durchschnitt, welches die Vorfreude auf eine vierte Zusammenarbeit von Martin und Mollo schürt.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.