Die 747 brettert über den winzigen irischen Flughafen. Eigentlich dürfte sie hier gar nicht starten und landen, das Rollfeld ist viel zu kurz. Doch egal, irgendwie werden wir den Vogel schon in die Lüfte bekommen. Und tatsächlich, es klappt und nach wenigen Sekunden verliert das irische Grün am Boden seinen Reiz und wir durchstoßen die dichte Wolkendecke. Was sich, wie der Anfang eines Agentenromans anhört, ist den RocknRoll-Reportern wirklich passiert, natürlich “nur” mit Microsofts neuen Flight Simulator X, aber der ist so realsitisch gemacht, dass man beinahe glaubt, es wirklich erlebt zu haben.
Realistisch war er immer schon, doch mit Version X wurden auch die bislang oft hässlichen und spärlichen Bodentexturen aufgemotzt und so wieder ein wenig am echten Flugerlebnis gebastelt. Der Realismusgrad der Simulation lässt sich so einstellen, dass Landungen ein Kinderspiel sind oder aber, dass man wie in einem echten Flugzeug ordentlich ins Schwitzengerät bei der Bewältigung von G-Kräften, Landeanflügen und widrigen Wetterverhältnissen. Besonders schön ist die Option, das derzeit vorherschende reale Wetter vor Ort per Internetanbindung in die Simulation einzubinden.
Neu sind auch die unterschiedlichsten Missionen, wie etwa das Zeitrennen im Red Bull Air Race, das Ausfliegen von Hilfslieferungen und Rettungsflüge zu brennenden Ölbohrinseln sowie Regierungs-Flüge zur geheimnisvollen Area 51. Dabei können Sie stets die Simulationsgeschwindigkeit herauf- oder herabsetzen, so dass ein Flug in die USA nicht reale acht Stunden dauert. Die Deluxe-Versione, die ungefähr 15 Euro teurer ist, beinhaltet zudem zusätzliche Flugzeuge und weitere detaillierte Städte und Flughäfen.
Klar, dass so viel Realismus auch einen unrealistischen Hardwarehunger hat: Unterhalb einer 3,5 Ghz-CPU wird es zäh und auch die 15 GB, die auf der (bitte unbedingt defragmentierten) Festplatte gebraucht werden, sind nicht ohne. Einige kleinere Macken gibt es zudem bei der Programmierung. So hört beispielsweise der virtuelle Fluglehrer während einer Flugstunde ab und an einfach auf mit uns zu reden. So ganz allein in der Luft, wird es dem Flugschüler dann doch schnell Angst und Bange…
Fazit: Seeehr realistisches Flugerlebnis.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.