Um seiner abwandernden Frau (Rebecca Mader) zu beweisen, dass er echte Eier hat, zieht Journalist Bob Wilton (Ewan McGregor) im Streifen “Männer die auf Ziegen starren” (geiler Titel!) von Regisseur Grant Heslov in den Nahen Osten. Statt am Krieg teilzuhaben bleibt er zunächst jedoch in Kuwait stecken, wo er auf Lyn Cassady (George Clooney) trifft. Einer verrückten Geschichte folgend gelangt er an dessen Seite doch noch in den Irak. Und stößt auf eine Truppe Vollknall-Jedis mit Hang zum Berauschenden, die Sandsäcke an ihren Hodensäcken transportieren und Ziegen mit scharfem Blick töten können … George Clooney gibt den Fleißigen: Die gesellschaftskritische Komödie “Up in the air” ist noch nicht raus aus dem Kino, da schiebt er bereits diesen neuen Lacher hinterher. Und erneut liefert er gute Arbeit ab. Bob bereitet der skurrilen Figur des Lyn durch seine berufsbedingten Fragen quasi ein Bühne, hebt diesen immer weiter in den Kulthimmel empor, obgleich er dessen Schilderungen anfangs nicht auch nur einen Funken Glauben schenkt – wie könnte er auch angesichts von Soldaten, die dank übersinnlicher Fähigkeiten durch (oder vielmehr gegen) Wände laufen. Ebenso wenig vermag der Zuschauer den Machern abnehmen, dass diese Geschichte einer wahren Begebenheit (eine Adaption des gleichnamigen Sachbuchs des britischen Journalisten Jon Ronson) folgen soll. Ob wahr oder erlogen, dieser Film leistet etwas Wunderbares: Statt eine verkrampfte Dramaturgie zu erfinden unterhält er einfach konstant von der ersten bis zur letzten Minute, entwickelt sich von lustig über skurril zu super-gaga. Dabei verzichtet er auf unnötige Überlängeminuten und punktet mit einer Monster-Crew: George Clooney, Jeff Bridges, Ewan McGregor, Kevin Spacey und Stephen Lang. Was gibt´s dem noch hinzuzufügen? Ein echter Possenreißer – so macht Komödie Spaß!
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.