Life is Strange: Double Exposure ist die lang erwartete Fortsetzung des narrativen Abenteuers mit Max Caulfield in der Hauptrolle. Neun Jahre nach den Ereignissen des ersten Spiels kehrt Max als 28-jährige Fotografiedozentin an der Caledon University zurück. Spiel 1 habe ich sogar zweimal durchgespielt, um alle Wendungen sehen zu können. Ein grandioses Games. Kann Teil 2 daran anknüpfen?
Eine fesselnde Geschichte mit Schwächen
Die Handlung beginnt vielversprechend mit einem Mordfall an Max’ neuer bester Freundin Safi. Max entdeckt, dass sie zwischen zwei Realitäten wechseln kann – eine, in der Safi tot ist, und eine, in der sie noch lebt. Dies eröffnet interessante narrative Möglichkeiten, die das Spiel größtenteils gut nutzt. Die ersten drei Akte bauen eine spannende Atmosphäre auf, doch gegen Ende verliert die Story leider etwas an Schwung und hinterlässt offene Fragen. Max’ veränderte Kraft zeigt sich auf zwei Arten: Portal und Puls. Mit Portal kann Max zwischen der Zeitlinie, in der Safi tot ist, und der Zeitlinie, in der sie lebt, hin- und herwechseln. Dafür nutzt sie leuchtende Risse in der Realität (Portal).
Vertraute Spielmechaniken mit neuen Elementen
Das Gameplay bleibt dem Serienrezept treu: Wir erkunden die Umgebung, interagieren mit Objekten und treffen Entscheidungen, die den Verlauf der Geschichte beeinflussen. Max’ neue Fähigkeit, zwischen Realitäten zu wechseln, bringt frischen Wind ins Spiel, wird aber nicht immer optimal eingesetzt. Dieses Mal sind alle Episoden des Spiels gleich zu Beginn vorhanden, das Serienkonzept mit Warten auf die nächste Folge wurde also ausgesetzt. Wie in vorherigen Life is Strange-Spielen gibt es nach Abschluss eines Kapitels eine Übersicht über die Entscheidungen und die Wege, die Spieler nicht beschritten haben. Damit können sie ihre Entscheidungen mit denen von Freunden vergleichen und sehen, wie viel Prozent der weltweiten Life is Strange-Community dieselben Entscheidungen getroffen haben.
Audiovisuelle Glanzleistung
Grafisch macht Double Exposure einen großen Sprung nach vorn. Die detaillierten Umgebungen, ausdrucksstarken Charaktermodelle und stimmungsvollen Lichteffekte schaffen eine immersive Atmosphäre. Der gewohnt hervorragende Soundtrack unterstreicht die emotionale Tiefe der Geschichte perfekt,
Fazit
Trotz einiger Schwächen in der zweiten Hälfte ist Life is Strange: Double Exposure ein würdiger Nachfolger, der Fans der Serie begeistern wird. Die fesselnde Geschichte, die gelungene Charakterentwicklung von Max und die audiovisuelle Präsentation machen das Spiel zu einem lohnenswerten Erlebnis für Freunde narrativer Abenteuer.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.