Ralf, es ist erst Januar und du haust jetzt schon eines der wahrscheinlich besten deutschen Metalalben des Jahres raus. Seit wann trägst du die Idee einer Soloscheibe schon mit dir und wie lange hat es gedauert, “Scheepers” zu realisieren?
dies zu verwirklichen. Dass es jetzt geklappt hat, liegt nicht daran, dass wir mit Primal Fear weniger machen, sondern daran, dass ich jetzt “nur” noch Musik mache und meinen regulären Job gekündigt habe. So kann ich mich 100 Prozent auf die Musik konzentrieren und den Dingen nachgehen, die mein Leben bedeuten. Letztendlich haben wir (Mat, Magnus, Sander, Alex und ich) verstärkt in den letzten zwei Jahren an weiteren Songideen gearbeitet, sodass man sagen kann das 80 Prozent der Scheibe in den letzten zwei Jahren entstand. Alle anderen Ideen, die nur aus meiner Birne kommen, sind schon zum Teil bis zu zehn Jahre alt!
Neben deiner gewohnt brillanten Gesangsleistung hast du mit Viktor Smolski wirklich einen sensationellen Fang gemacht. In Zeiten von ProTools ist es bei Gastbeiträgen fast schon üblich, dass sie die Musiker gar nicht sehen. War das bei Euch anders oder hat er dir die Solos quasi zugeschickt? Wie sah es mit Tim “Ripper” Owens Beitrag aus?
andfeeling aufzubauen. Diese Art von Arbeit kann funktionieren, dennoch ist es meiner Meinung nach in einer festen Band wichtig, sich zu sehen, durch diverse Sessions zu gehen und sich auch persönlich auszutauschen.
Bist du überhaupt ein Internet-Junkie wie viele andere Kollegen, die häufig auf Tour sind? Immerhin warst du schon “on the road” als es noch keine Handys und WLAN im Hotel gab. Wie hat sich das Leben im Tourbus seitdem verändert?
unikation mehr zustande. Ich schließe mich da gar nicht aus! Dennoch haben wir einen guten Weg gefunden, dies alles zu kombinieren und trotzdem noch miteinander zu reden! Und seien wir mal ehrlich, solche Communities wie Facebook machen schon Spaß, schließlich hat man guten Kontakt zu Familienmitgliedern, Freunden und auch Fans!
Mit Primal Fear habt Ihr immer einen ziemlich fetten, aber dann doch nicht bis ans Limit gehenden Sound. Was hälst du vom derzeitigen Trend, durch die technischen Möglichkeiten den Klang derart zu komprimieren und per Limiter bis an die absolute Verzerrungs- und damit Lautstärkegrenze zu bringen?
Guter Punkt! Leider ist man auch da an einen gewissen Trend gebunden! Und ZUM GLÜCK bewegt sich dieser Trend wieder zurück. Schneller, höher, weiter, lauter….. das ist nicht immer gut!
Du bist ja mittlerweile schon ein etwas älteres Eisen in der Metall-Schmiede: Gibt es Tipps, die du jungen Metalbands geben kannst, damit sie vielleicht einmal auf den großen Bühnen der Republik stehen können?
Danke für die Blumen! Aber Du hast ja leider recht!Es ist heutzutage leider noch schwieriger geworden als es für meine Generation eh schon war. Die einzige Chance, die ich sehe, ist sich von allen anderen zu unterscheiden…aber ein Rezept dazu habe ich leider auch nicht. Das Wichtigste ist in meinen Augen nach wie vor Geduld zu haben. Ich weiß es klingt abgedroschen aber: It’s a long way to the top….blablabla…
Dein Gesangsstil setzt ein gute Technik und gute Pflege deiner Stimme voraus. Was tust du,um stimmlich fit zu bleiben
Eigentlich gar nicht so viel. Ich versuche allgemein gesund zu bleiben und mich fit zu halten. Ich mach mich neuerdings vor Gigs besser warm als früher und versuche auf Tournee so viel wie möglich zu schlafen. Auch das Wasser trinken hilft mir sehr.
Viele Metal-Götter zollen dem Alter Tribut indem sie live gerne einmal die Tonart nach unten verschieben. Ist das unumgänglich?
Nein aber es hilft! Außerdem ist der Sound dadurch auch fetter! Solange es nicht zwei bis drei Töne sind, bewegt es sich meiner Meinung nach noch im Rahmen.
Um Gottes Willen! Ich hab mir die Simpsons noch nie reingezogen und kenne eigentlich nur den Bart Simpson…..bleibt mir wohl keine andere Wahl als ihn auszuwählen.
Master Chief, Junge für alles, Fotograbenkämpfer und Textakrobat. Herausgeber und Erfinder.